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92 positive Voten für Projekte

21. 12. 2016

Die MAZ berichtete in ihrer Ausgabe vom 15.12.2016 über die Arbeit der LAG Storchenland Prignitz:

 

Die Besetzung des Regionalbüros des Vereins Regionalförderung Prignitzland für die Leader-Region Prignitz in Pritzwalk hat in den vergangenen Jahren immer wieder mal gewechselt. Im Moment sind hier Miriam Kothe und Frauke Witzler Ansprechpartnerinnen für all diejenigen, die von der Leader-Förderung profitieren wollen. Auch bei der Förderung hat sich seit 2015 etwas geändert. Eines ist jedoch gleich: Leader ist wohl immer noch die attraktivste Form der Förderung von Projekten im ländlichen Raum. „Wir sind die erste Instanz, hier kommt man mit einer Idee her“, sagt Frauke Witzler und erklärt so, was die Aufgabe des Regionalbüros ist. Das Verfahren hat sich geändert, die Region musste sich darauf einstellen. Gab es früher einen festen inhaltlichen Rahmen, so gibt es jetzt Termine, bei denen über die eingereichten Projekte befunden wird.

 

Der Verein Regionalförderung Prignitzland ist Träger der lokalen Aktionsgruppe, deren Aufgabe es ist, den Leader-Prozess in der Region zu bestimmen. Der Beirat des Vereins bewertet sie und bildet eine Rangliste der Projekte. Hilfsmittel dafür sind Projektblätter und ein Kriterienkatalog. Danach erst kommt es zum formellen Antrag auf Fördermittel beim Landesamtes für Ländliche Entwicklung, Landwirtschaft und Flurneuordnung (LELF) in Neuruppin.

 

Einfach ist es nicht an die Fördermittel zu kommen, manche Projektträger müssen öfter ihren Antrag einreichen. Da brauche man Durchhaltevermögen. Dafür geht es halt um geschenktes Geld“, sagt Frauke Witzler. Denn es handelt sich für Privatpersonen um eine 45-Prozent-Förderung, Kommunen und gemeinnützige Vereine bekommen sogar 75 Prozent Förderung, wenn ihr Antrag bewilligt wird.

92 Vorhaben sind seit 2015 beim Regionalmanagement für Förderung aus Leader-Mitteln befürwortet worden, alleine 37 davon beim zweiten Termin 2016 und die letzten Ende November, als es den fünften und bislang letzten Ordnungstermin gab. Die positiven Voten von diesem Termin seien bereits verschickt worden, sagt Miriam Kothe. Von nun an haben Projektträger drei Monate Zeit, um einen Antrag direkt nach Neuruppin zu stellen. Danach dauert es in der Regel ein halbes Jahr, bis entschieden worden ist – Antragsteller müssen in dieser Zeit mit Nachfragen rechnen oder auch weitere Unterlagen einreichen. Für das Regionalbüro ist die Hauptarbeit zu diesem Zeitpunkt bereits abgeschlossen, doch stehen die Mitarbeiterinnen natürlich immer für Rückfragen zur Verfügung.

 

Hallenhaus in Mödlich, Theaterdach in Groß Woltersdorf

 

Wer aber hat bislang Förderung beantragt? Pritzwalk und Wittenberge haben zum Beispiel ihre Projekte aus dem Stadt-Umland-Wettbewerb eingereicht. Aber auch Vorhaben nach dem „Goldenen Plan“, also Sportprojekte und Vorhaben der Feuerwehr, werden zur Förderung eingereicht. Auch der Kunstrasenplatz im Pritzwalker Hainholzstadion steht auf der Liste der zu fördernden Maßnahmen. 61 der 92 Projekte kommen von Kommunen. Frauke Witzler und Miriam Kothe würden sich aber mehr private Antragsteller wünschen. In Sachen Tourismus sollen eine Reihe von Vorhaben auf den Weg gebracht werden, vom Caravan-Stellplatz an der Plattenburg bis zu nachhaltigen Projekten wie einer Tankstelle für E-Bikes am Glöwener Bahnhof. Eine Region, in der in Sachen Tourismus viel passiert, ist offenbar die Lenzerwische. Der Umbau eines niederdeutschen Hallenhauses in Mödlich als Ferienhaus ist gerade eines der anliegenden Vorhaben. Auch das Bühnendach für das Theater im Waldlehrpark Groß Woltersdorf gehört zu den angegangenen Leader-Projekten.

Die jetzige Förderperiode dauert bis zum Jahr 2020. Für die Förderung der Prignitzer Projekte steht ein Budget von insgesamt drei Millionen Euro zur Verfügung. Über weitere Ideen wird beim nächsten Ordnungstermin am 28. Februar 2017 befunden – einen weiteren solchen Termin soll es 2017 nochmal am 30. September geben.

 

Von Bernd Atzenroth

 

Bild zur Meldung: © Bernd Atzenroth/MAZ