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Vortrag „Einfluss und Ruhm? Das Netzwerk der Perleberger Kaufleute in der Hansezeit“

Perleberg, den 17. 03. 2023

Im Rahmen der Museumsvortragsreihe referiert Anja Pöpplau, Leiterin des Stadt- und Regionalmuseums Perleberg am Montag, dem 27. März 2023 um 19:00 Uhr unter dem Titel „Einfluss und Ruhm? Das Netzwerk der Perleberger Kaufleute in der Hansezeit“ im Stadt- und Regionalmuseum Perleberg.

 

„Wie regten frisch die Bürger sich, wie blühten die Gewerke! Hei, wenn ihr Schiff die Fluth durchstrich, da sahn sie ihre Stärke. Sie traten in der Hanse Kranz, und prangten in der Hanse Glanz.“ Die Zeilen der bekannten Perleberger Reimchronik von 1870 des Lehrers und Dichters August Höpfner (1830-1901) spiegeln das positive Geschichtsbild des 19. Jahrhunderts wider, welches bis heute unsere Vorstellungen über die mittelalterliche Hanse prägt.

 

Die mächtige Organisation der niederdeutschen Kaufleute und Handelsstädte, in denen die Kaufleute Bürgerrecht genossen, beeinflusste von der Mitte des 12. Jahrhunderts bis zum Ende des 17. Jahrhunderts die Wirtschaft des Nord- und Ostseeraumes bis in den Süden des heutigen Europas. Hanserezesse von 1358/1359 belegen die Einladung Rostocks zu einem gemeinsamen Hansetag für Perleberg und die Städte Pritzwalk, Kyritz, Berlin, Cölln, Havelberg, Werben, Seehausen, Stendal, Gardelegen und Salzwedel, um über flandrische Übergriffe gegen deutsche Kaufleute zu verhandeln. Die Handelstätigkeiten der Perleberger Fernkaufleute sind jedoch bereits im 13. Jahrhundert nachweisbar. Das Hamburger Schiffsrecht von 1270 erwähnt das Fass Perleberger Asche als geläufiges Einfuhrprodukt. Einen besonderen Einblick über die Handelstätigkeiten geben die Einträge im Hamburger Schuldbuch von 1288-1387 und das Handlungsbuch des einflussreichen Hamburger Kaufmanns und Ratsherren Vicko von Geldersen von 1367 bis 1392.

 

Neben den mittelalterlichen Handelsstraßen befuhren die Perleberger Kaufleute die Stepenitz und die Elbe mit Kähnen. Sie handelten mit regionalen Rohstoffen, wie Holz und Getreide, und kauften in den norddeutschen Städten Luxusgüter, wie feine Tuche und Gewürze, ein. Dabei nutzten sie ihren Einfluss nicht nur für den Erhalt des freien Zugangs zur Stepenitz, sondern auch um die politischen Geschicke der Stadt zu lenken.

 

Der Eintritt kostet für den Abend 5 Euro, ermäßigt 3 Euro. Bitte melden Sie sich für eine bessere Planung vorher unter der Telefonnummer (03876) 781 422 oder per E-Mail unter an. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!


Kurzvita:

Anja Pöpplau studierte 2009-2016 Geschichte und Kunstgeschichte an den Universitäten der Hansestädte Greifswald und Hamburg. Nach Tätigkeiten im Pommerschen Landesmuseum Greifwald, Deutschen Historischen Museum Berlin, Europäischen Hansemuseum Lübeck und im Museum Tuch + Technik Neumünster übernahm die gebürtige Perlebergerin 2020 die Leitung des Stadt- und Regionalmuseums Perleberg.

 

Bild zur Meldung: Stadt Perleberg | Das sogenannte „Knaggenhaus“ Großer Markt 4, um 1525 errichtetes Kaufmannshaus mit hoher Diele und Speicherstockwerk